Häufig wird die Ursache einer Depression als 'vererbt' oder als angelerntes Verhalten beschrieben, körperliche Gründe wie ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt oder eine Störung im Neurotransmittergeschehen genannt. Sicherlich kann man auf diesem Wege symptomatisch behandeln.
Doch welche Gründe kann es noch geben? Wenn wir uns die Depression unter dem Aspekt der untergeordneten Position anschauen, zeigen sich ganz neue Ansätze. Ein Mann, der sich nicht mehr 'als Mann' fühlt, der sein Revier nicht mehr verteidigen kann, sich in einer ausweglosen Position fühlt (z. Bsp. gegenüber seinem Chef), das Gefühl hat, nicht kämpfen zu können, kann sich in eine Depression 'flüchten'. Eine Frau, die ihre weibliche Rolle nicht einnehmen kann - aus welchen Gründen auch immer - und ihr Revier nicht so organisieren darf, wie sie es gerne möchte, kann ebenfalls eine Depression entwickeln. Es kann somit bei einer Depression auch darum gehen, zu erkennen, wie man sein 'Revier' definiert und in welcher Position man sich dort wahrnimmt - und ob man so handeln darf, wie man es gerne würde.
Kann es somit hilfreich sein, die unterschiedlichen Lebensbereiche ganz genau unter die Lupe zu nehmen um zu erkennen, wo man sich eventuell untergeordnet fühlt und damit einen Stress hat? Lohnt es, sich zu fragen, was überhaupt das eigene 'Revier' ist und wie man sich darin organisieren darf? Und wie sehr ist man im Vertrauen, dass man sich für sich selbst einsetzen darf?
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