Gehen wir davon aus, dass jedes Symptom und jedes noch so auffällige Verhalten auch einen Vorteil bringt, so liegt es auf der Hand, dass eine bestimmte Motivation dahinter liegt. Ein bestimmtes Verhalten war schon in der Kindheit an eine Reaktion der Eltern und somit an eine gewisse Emotion gekoppelt. Die Motivation, am Leben zu bleiben (also Zuwendung zu erhalten), war der größte Motor. Auch oder gerade durch sogenanntes schwieriges Verhalten wurde "man" auf uns aufmerksam. Jede Art von Zuwendung (Ärger, Schläge, Hausarrest, Androhungen...) brachte uns die "Sicherheit", gesehen und beachtet zu werden. Die Parallelen in der Erwachsenenwelt liegen häufig in toxischen Beziehungen, Ärger mit Kollegen und Chefs, Krankheiten und/ oder einem ständigen Gefühl des Opfer-Seins.
Kann es somit sein, dass hinter dem Vergnügen, dem Gegenüber eine Reaktion zu entlocken, eigentlich eine große Not steckt? Der Wunsch, wahrgenommen zu werden? Und besteht mit dieser Erkenntnis die Möglichkeit, das alte Vergnügen durch ein echtes, wohltuendes Vergnügen zu ersetzen?
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